In vielen Städten weltweit sind die Mietpreise in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was eine zunehmende finanzielle Belastung für viele Menschen darstellt. Überraschenderweise könnte eine Lösung zur Eindämmung dieses Problems in der Förderung einer veganen Ernährung liegen. Die Reduzierung des Bedarfs an landwirtschaftlichen Flächen durch den Verzicht auf tierische Produkte könnte dazu beitragen, die Mietpreise zu senken. Hier ist eine detaillierte Betrachtung dieses Zusammenhangs:

Effizientere Landnutzung:

Die Tierhaltung erfordert erhebliche Mengen an landwirtschaftlichen Flächen, um Tierfutter anzubauen. Kühe, Schweine und Geflügel benötigen Futtermittel in großen Mengen, und der Anbau, die Ernte und der Transport dieses Futters beanspruchen enorme Flächen und Ressourcen. Durch den Umstieg auf eine pflanzliche Ernährung könnte der Bedarf an Ackerland erheblich reduziert werden. Anstatt Futtermittel anzubauen, könnte das Land für den Anbau von pflanzlichen Nahrungsmitteln genutzt werden, die direkt für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. 

Weniger Tierfutter, mehr Lebensmittel für Menschen:

Die Umwandlung von Pflanzen in tierische Produkte wie Fleisch und Milchprodukte ist äußerst ineffizient. Laut Schätzungen der Umweltschutzorganisation WWF wird etwa ein Drittel der weltweiten Getreideernte an Nutztiere verfüttert, anstatt direkt als Nahrung für Menschen verwendet zu werden. Indem Menschen vermehrt pflanzliche Lebensmittel konsumieren, könnte eine größere Menge an Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Früchten für den menschlichen Verzehr zur Verfügung stehen. Dies hätte das Potenzial, die Nahrungsproduktion effizienter zu gestalten und den Druck auf landwirtschaftliche Flächen zu verringern.

Naturschutz und Lebensraumintegrität:

Der intensive landwirtschaftliche Betrieb zur Unterstützung der Tierhaltung hat negative Auswirkungen auf Ökosysteme und die Artenvielfalt. Die Rodung von Wäldern und die Umwandlung natürlicher Lebensräume in Agrarflächen tragen zur Umweltzerstörung und zur Bedrohung vieler Tier- und Pflanzenarten bei. Durch die Verringerung des Bedarfs an landwirtschaftlichen Flächen für Tierfutter könnten wertvolle Lebensräume geschützt und erhalten werden. Dies hätte positive Auswirkungen auf die Lebensqualität in den betroffenen Regionen und könnte dazu beitragen, den Druck auf die Nachfrage nach Wohnraum zu verringern.

Ein Rechenbeispiel:

Laut Statistischem Bundesamt (Stand 2020) betrug die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland etwa 16,8 Millionen Hektar. Dies entspricht etwa 52% der Gesamtfläche Deutschlands. In Deutschland werden etwa 50% der landwirtschaftlichen Flächen für Tierhaltung und Futtermittelproduktion verwendet. Dies schließt Weiden, Ackerland für Tierfutter sowie die Flächen für Tierhaltungseinrichtungen ein. Diese Schätzung beruht auf Daten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie auf Informationen zur deutschen Landwirtschaft. Kurz gesagt 25% der Gesamtfläche Deutschlands werden für die Produktion von tierischen Nahrungsmitteln verwendet. Eine häufig zitierte Studie ist diejenige von Poore und Nemecek (2018), die den Flächenverbrauch für verschiedene Ernährungsmuster analysierte. Diese Studie ergab, dass eine durchschnittliche vegane Ernährung im Vergleich zur Ernährung mit tierischen Produkten den Flächenverbrauch pro Person um etwa 76% reduzierte. Dies würde bedeuten, dass bei einer Umstellung auf rein pflanzliche Ernährung, von den aktuell 16,8 Millionen Hektar nur noch ca. 4 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche benötigt würden. 12,7 Millionen Hektar könnten zur Renaturierung und Wohnraum verwendet werden.

 

Eine weit verbreitete Auffassung ist, dass der Konsum von tierischen Produkten eine persönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen ist. Diese Auffassung ignoriert allerdings den hier aufgeführten Zusammenhang. Das Essen von tierischen Produkten ist in unserer heutigen Gesellschaft mit ihren knappen Ressourcen nicht mehr tragbar. Der Flächen- und Ressourcenverbrauch ist einfach zu hoch.